Sortenprüfung

Das Sortenerneuerungskonsortium Südtirol sucht weltweit nach interessanten neuen Apfelsorten, um diese für den Anbau unter Südtiroler Bedingungen zu testen.
Dafür arbeitet das Konsortium mit internationalen Partnern aus der Züchtung, aus dem Anbau, mit Sortenmanagern und Sortenverwaltern, mit Vermarktern und vielen mehr zusammen.

Wurde erst eine interessante, vielversprechende Sorte ausfindig gemacht, wird diese in Südtirol in drei Phasen bzw. Levels geprüft. In diesem Zusammenhang arbeitet das SK Südtirol eng mit der Arbeitsgruppe Pomologie des Versuchszentrums Laimburg zusammen. Dabei wird zunächst eine geringe Anzahl an Bäumen am Standort des Versuchszentrums gepflanzt. Je nach Ergebnissen dieses ersten Tests folgen Level zwei und drei: Hierfür werden mehrere Bäume an verschiedenen Standorten Südtirols angebaut, sowie sensorische Tests durchgeführt. 

  • Phase 1

    Den ersten Schritt stellt der Import des Edelreises einer oder mehrerer Sorten nach Südtirol dar. Dann werden je 5 Bäume an zwei makroklimatischen Standorten, nämlich in Pfatten auf 220 Metern Meereshöhe sowie in Latsch auf 700 Metern Meereshöhe gepflanzt. In einem Zeitraum von 4 bis 6 Jahren wird geprüft, wie sich die Bäume und Früchte in den unterschiedlichen Anbaulagen entwickeln.

  • Phase 2

    Erweist sich eine Sorte in Phase Eins als besonders interessant, erfolgen weiterführende Tests: Unter der Federführung des SK Südtirol werden Pilotreihen mit je 50 bis 100 Bäumen an 5 bis 10 mikroklimatischen Standorten in Südtirol angelegt. Daneben werden auch erste Markttests und Lagerversuche durchgeführt, denn es gilt zu klären: Wie schmecken die Äpfel, wie werden sie bei den Konsumenten in den verschiedenen Märkten aufgenommen? Wie lange sind sie lagerfähig - in den Kühlzellen und anschließend außerhalb, etwa im Geschäftsregal oder in der Obstschüssel zu Hause?

  • Phase 3

    In der dritten Teststufe, der präkommerziellen Phase, werden die bis dahin gesammelten Erkenntnisse über Anbau, Baumpflege und die Äpfel intensiv erweitert und vertieft. Dafür werden Anlagen mit 1.000 bis 5.000 Bäumen erstellt. Auf Grundlage der Ergebnisse aus dieser Testphase tritt der Vorstand des SK Südtirol zusammen und trifft eine Entscheidung: Die Sorte wird entweder eingeführt oder abgelehnt, weil ihre Eigenschaften im Anbau in Südtirol oder in der Vermarktung als ungeeignet bewertet werden.